Eine angepeilte Spannweite von bis zu 3 Meter erfordert eine entsprechend große Flügeltiefe. Sie beträgt hier 336 mm.
Das ist mit den üblichen Hobby-Druckern nicht zu drucken. Die Tragfläche muss also nicht nur in der Länge sondern auch in der Tiefe unterteilt werden. Es bot sich an, die Tiefe in drei Segmente aufzuteilen, wobei das mittlere Segment als Kastenträger ausgebildet wird, der die Funktion eines Hauptholmes übernimmt. Über Innen- und Außenzarge ist er mit den Vorder- und Hinterteilen formschlüssig verbunden.
Erste Druckversuche
Der Querschnitt zeigt, auf welcher Grundlage Stabilität erreicht wird.
Die Winkel in den Ecken entstehen jeweils durch die durchgehend verleimten (2K Epoxy) Bereiche der Kastenzargen mit dem beidseitig benachbarten Teil.
Die senkrechten Stege werden aus jeweils den Wänden zweier Teile gebildet. Die können statisch aber nicht vollständig mit herangezogen werden, da sie nur durch einen ca. 4 mm breiten Leimstreifen miteinander verbunden sind (schraffierte Fläche). Damit soll verhindert werden, dass sie nicht seitlich ausweichen können.
Die Klebeflächen wurden vorher angeschliffen. Im Gegensatz zu den Klebeflächen beim Motorsegler liegen sie hier aber längs zu Zugrichtung. Selbst ohne Anschliff hält nun die Riffelung des Druckes, die wie eine Verzahnung wirkt, den Leim fest. Auch wenn der Leim schlecht haftet, entsteht so zwischen den Fugen zumindest eine formschlüssige Verbindung.
Im Fluge treten im Wesentlichen Druckkräfte an der Oberseite und Zugkräfte an der Unterseite um die X-Achse auf.
Die Druckkräfte sind eher harmlos, sie behindern nur die Durchbiegung. Die Zugkräfte dagegen sind kritisch. Sie sind aber nicht nur auf den Kastenträger konzentriert, alle übrigen Teile nehmen auch einen Teil der Spannungen auf.
Durch die Kastenkonstruktion in versetzter Anordnung entsteht ein formschlüssiger, selbsttragender und sehr steifer Verbund. Er muss auch möglichst steif sein, denn übermäßige Durchbiegung würde der Kunststoff nicht aushalten.
Quer zur Druckrichtung, also vom Rumpf in Richtung Flügelende gesehen, haben die Teile nur geringe Zugfestigkeit, da die Bahnen unterschiedlich gut aufeinander geschweißt sind. Die planen Deckschichten, die die Stoßverbindungen zwischen jeweils gleichen Teilen bilden, sind mitunter sogar schlecht mit der Außenhaut verbunden.
Die Festigkeit entsteht also nur durch die versetzt angeordneten Teile, die diese Schwachstellen überlappen. Es wird im Wesentlichen darauf ankommen, wie gut die Teile am Tragholm haften. Wie gut, das wird sich bei größerer Spannweite zeigen müssen.
== Rumpf ==
Die Erfahrungen mit dem Rumpf beim Motorsegler haben gezeigt, dass eine hohle Doppelhülle (aus jeweils einem Perimeter) bei harten Landungen bruchanfällig ist. Auf Anregung von Shintaro habe ich auf ein konisches Stecksystem gewechselt und die Hülle einschalig ausgebildet, wobei zwei Perimeter direkt aneinander liegen. Das ist nicht nur einfacher zu zeichnen, es kann so auch kein Zusatzgewicht entstehen, wenn Skeinforge unkontrolliert Hohlräume über viele Layer voll ausfüllt.