Zuletzt geändert am 2. Januar 2015 um 11:47

Kurzes Profil:

  • Björn Marl
  • Geboren 20.8.1966
  • Ausbildung zum Informationselektroniker
  • Studium der Informatik and der FH Gießen (ohne Abschluß)
  • über 15 Jahr selbstständig im Bereich PC/Netzwerktechnik und SW Entwicklung
  • 2001-2013 angestellt bei Maxon Computer GmbH und dort tätig als Leiter der Qualitätssicherung
  • seit 2014 Technischer Designer bei Maxon Computer GmbH
  • Hobbies: meine Katzen, lesen, CINEMA 4D, Arduino/Elektronik Basteleien, RepRap, Möbelbau, Bogenschießen
  • Was kann ich gut?: Logisch denken
  • Was kann ich schlecht?: Meine Klappe halten

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Alternative RepRap Düse (Merlin)

Ich arbeite seit einer Weile an einer eigenen Düsenkonstruktion. Ziel ist es ein komplettes Hotend zu bauen das dauerhaft, stabil (thermisch wie mechanisch) und für schnellen Druck geeignet ist.

Nachdem sich der alte Konstruktionsansatz mit langen Düsen und Heizungen für mich als nicht sinnvoll und zu kompliziert im Aufbau erwiesen hat bin ich im Moment in Gegenrichtung unterwegs.
Zur Zeit habe ich sehr gute Ergebnisse mit einer sehr kurzen Düse (<20mm) bei einer gesamten HotEnd Länge von ca. 40mm. Der Aufbau ist sehr einfach. In einen 10 mm PEEK Zylinder mit M6 Innengewinde wird ein Teflon Inlay mit 6mm Aussengewinde geschraubt, davor wird die Düse eingeschraubt. Die Verschraubung der Komponenten gewährt den sicheren und sehr dichten Sitz. Aussen habe ich den PEEK Zylinder mit einem M10 Gewinde versehen, damit läßt sich das Hotend sehr einfach in einen leicht modifizierten Wade Extruder einschrauben.
Das Ergebniss ist ein sehr kurzes Hotend das sich dank geringer Masse schnell aufheizt, aber wenig Wärme an die Umgebung abgiebt. Den Extruder muss ich nicht kühlen, trotz 40W Heizung.

Die Konstruktion habe ich zu Ehren meines schwarzen Katers, der mich sehr bei den Experimenten unterstützt hat (Beruhigung meiner Nerven nach dem x-ten Fehlschlag), Merlin genannt.



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Bisher läuft das neue Hotend sehr zufriedenstellend, höhere Geschwindigketien als 60 mm/s habe ich noch nicht wirklich probiert.
Eine Variante mit 16mm Aufnahme und 3mm Filament wurde von Manupool angetestet und läuft bisher auch zufriedenstellend. Hier reicht es theoretisch sogar einen Adapter von 10mm auf 16mm in ABS zu drucken, es braucht keine eigene Hitzebarriere.
Noch ein Wort zur Heizung, ich habe mir von RepRapdiscount 10 Patronenheizungen und Thermistoren besorgt und in einen einfachen Alublock mit einer M3 Schraube zum verklemmen der Düse gebaut. Das funktioniert hervorragend. Zwei Dinge sollte man beachten, zum einen müssen Patrone und Thermistor sinnvollerweise mit Hochtemperaturkleber oder Silikon eingeklebt werden, zum anderen machen die 40 Watt Heizleistung es nötig ausreichend dicke Kabel zu verwenden. Die bei den Patronen angebrachten 1m langen Kabel sind sehr gut geeignet, ich habe nur noch Aderendhülsen drauf gemacht. Auf Dauer will ich die ganze Heizung in Hochtemperatursilikon einbetten um sie berührungssicherer zu machen. Auch die Wärmeabstrahlung sollte dann geringer werden. Die Aufheizzeit des neuen Hotends von 24°C auf 230°C liegt jetzt bei ca. 1 Minute.


Hier eine Variante von Merlin die für die Verwendung von Airbrush Düsen ausgelegt ist.


Merlin 1.75 - 06.jpg


Kurze Beschreibung / Anleitung zur Herstellung des Hotends

Die PEEK Barriere ist 40mm lang und hat innen durchgehend M6 Gewinde, aussen durchgehend M10. Das PTFE Inlay hat durchgehend M6 Aussengewinde. Die Bohrung ist bei 1.75er Filament 1.8 mm und bei 3mm Filament 3.1mm. Wichtig ist bei der Endmontage das zuerst das PTFE auf ca. 30mm Länge eingeschraubt wird, dann die Düse press dagegen geschraubt wird. Dann muss das PTFE mit dem passenden Innendurchmesser nachgebohrt werden, damit das komprimierte Material an der Stoßstelle zur Düse nichts blockiert. Anschließend das hinten überstehende PTFE einfach mit einem Cuttermesser abtrennen, das vorher auf passende Länge zu bringne ist nicht sinnvoll. Evtl. noch eine kleine Senkung in das PTFE damit das Filament sich leichter einfädelt. Vorzugsweise sollte das Hotend jetzt nicht mehr auseinander geschraubt werden, wenn man es öffnet muss man beim zusammenschrauben darauf achten Düse und Inlay nicht zu fest aufeinander zu pressen, da sonst wieder eine Blockade auftreten kann. Da skann man aber mit einem Stück Filament ganz einfach testen.


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