Zuletzt geändert am 21. Oktober 2013 um 20:00

Raspberry Pi Grundlagen

Raspberry Pi Grundlagen

Hier einige Notitzen zum Workshop Raspberry Pi Grundlagen.

Benötigte Hardware

Um einen Raspberry Pi neu aufzusetzen, ist ein PC zweckmäßig, der die SD-Speicherkarte mit einem Image versehen kann. Um den Raspberry später zu steuern und zu konfigurieren reichen dann auch kleinere Systeme, Hauptsache sie unterstützen insbesondere SSH. Das klappt unter Windows, Linux, Mac und auch Android-Systemen.

Minimal braucht ein Raspberry noch eine SD-Speicherkarte, zur Versorgung ein 5V USB-Netzteil mit einem Micro-B-Stecker und einen Ethernet-Anschluss. Alternativ kann die Stromversorgung auch z.B. rückwärts über einen USB-Hub mit Netzteil oder über den IO-Pin-Header hergestellt werden, dies ist aber nicht empfohlen, da hierbei die Sicherung des Raspberrys übergangen wird und es bei hohen Strömen im Fall eines Kurzschlusses oder einer Überspannung zur Zerstörung oder Brand der Platine kommen kann.

Leider ist es eine unangenehme Eigenschaft des Raspberrys, dass nicht jede Hardware (das gilt für alles von der SD-Karte übers Netzteil bis USB-Geräte) so anstandslos akzeptiert wird, wie es bei guten PCs der Fall ist. Daher vor Kauf immer vorher im Internet auf Kompatibilitätsprobleme prüfen, dazu Google nutzen ("Raspberry" + Hardware-Bezeichnung) oder auf einschlägigen Listen nachschauen [1] [2].

Sicherung von Reichelt

Eine kompatible Sicherung für den Rasoberry in SMD 1812 gibt es bei Reichelt unter der Bestellnummer PTC194600-110.


Stand-Alone-Betrieb oder Steuerung übers Netzwerk

Der Raspberry verfügt (im Gegensatz zu vielen anderen Linux-Boards) über einen recht leistungsfähigen integrierten Grafik-Prozessor (besser als z.B. Beaglebone Black! [3]), so dass sich ein Stand-Alone-Betrieb am Fernseher oder Monitor anbietet. Der Anschluss ist einfach per HDMI (oder HDMI-auf-DVI-Adapter) möglich. Über die zwei USB-Host-Ports werden dann noch Tastatur und Maus angeschlossen. Der Raspberry kann aber auch genauso gut ohne Display, Tastatur und Maus betrieben werden, sobald der SSH-Zugang eingerichtet wurde.

Vorbereitung der Speicherkarte

Es wird eine leere SD-Speicherkarte benötigt, die möglichst auch mit dem Raspberry kompatibel ist (sehr schnelle oder sehr große Karten sind das manchmal leider nicht [4], [5]. Für das Betriebsystem Raspbian sollte die Karte mindestens 4GB groß sein. Zur ersten Installation muss ein Image 1:1 auf die Karte aufgebracht werden (Drag'n'Drop geht nur bei NOOBS!), unter Linux klappt das per dd, unter Windows nimmt man dazu bevorzugt Win32DiskImager.

Hat man sich für Raspbian (dem Quasi-Raspberry-Standard) entschieden, kann man die Image-Datei dafür direkt von rasoberrypi.org laden und auf die SD-Karte bringen. Wer andere Betriebssysteme ausprobieren will, spielt statt dessen das NOOBS von hier auf - man kann dann beim Start des Raspberry entscheiden, welche Distribution man installieren will.

Installation auf dem Raspberry

Speicherkarte in den Raspberry, dann noch Monitor, Tastatur, LAN und Stromversorgung dran und schon sollte man bis zur Installation des OS kommen. Wenn nicht, mal hier (englisch) oder hier (deutsch) gucken. Die Installation einfach starten, bei Raspbian wird man schließlich in einem blauen Konfigurations-Bildschirm landen - MERKE: zu diesem kommt man auch später jederzeit durch Aufruf von
sudo raspi-config
wieder hin.

Raspi-Config

Expand Filesystem

Unbedingt machen um die volle Speicherkapazität der SD-Karte zu nutzen. Wegen dem 1:1 Image ist nämlich zunächst nur eine kleine Partition eingestellt.

Change User Password

Kann auch jederzeit per
passwd
nachgeholt werden, Standard-Login und Login beim PI ist user = pi, password = raspberry.

Internationalisation Options

Auch wenn man das OS bevorzugt auf Englisch bedienen möchte, kann man hier das Tastatur-Layout auf Deutsch stellen, was Frust spart (Change Keyboard Layout -> Generic Keyboard 105 -> Germany/Deutsch).

Advanced Options

Hier bitte einmal den Hostname von "Raspberry" auf etwas individuelleres ändern (keine Sonderzeichen oder Leerzeichen!) sowie SSH zur späteren Fernsteuerung aktivieren.

Fernsteuern des Raspberrys über das Netzwerk/Internet

IP Adresse des Raspberrys

Wurde im vorherigen Schritt SSH aktiviert, kann noch per
ifconfig
die lokale IP-Adresse des Raspberrys ermittelt werden, die der Raspberry per DHCP automatisch vom Router bekommen haben sollte. Wer lieber eine statische IP-Adresse haben will, muss die Datei /etc/network/interfaces anpassen, dazu Google bemühen. Um den Raspberry im lokalen Netz zu finden, eignen sich Tools wie Nmap (Linux/Windows) oder unter das Android-Tool Fing.

SSH

Putty unter Windows und Linux, Mac = ssh Befehl, Android Connect-Bot.

Updates einspielen

Die folgenden Dinge der Reihe nach machen, hierbei NICHT die Verbindung verlieren!

  • sudo apt-get update
  • sudo apt-get upgrade
  • sudo reboot
  • sudo apt-get install rpi-update
  • sudo rpi-update

Wichtigste Linux-Befehle

  • Runterfahren: sudo shutdown -h now
  • Reboot: sudo reboot
  • Grafische Oberfläche lokal starten: startx